Sutida: In den Straßen von Bangkok herrscht kein Mangel an Taxen verschiedenster Bauart, Farbe und Baujahr. Da die Taxen ziellos umherfahren auf der Suche nach einem Fahrgast und wir auf der Suche nach einem Taxi, trafen wir uns. Das Taxi knallfarbend, wie jedes andere Taxi auch, mit bestimmt schon einigen Kilometern auf dem Tacho verweist auf ein frühes Baujahr. Die Fahrt war geheimnisvoll und seltsam zugleich. Angefangen durch die Fahrweise. Der unbekannte Taxifahrer betonte den stockenden Verkehr durch das immer wieder Anfahren und ruckartige Bremsen. Es fühlte sich an, als würde man zu Fuß mit Krücken laufen. Eine Behinderung, die sich nicht vermeiden lässt und man gezwungen ist, sich dem Lauftakt, des Humpelns, anzupassen. Die außergewöhnliche Fahrweise ließ die Zeit im Stau noch länger vergehen. Zeit genug, um sich den Fahrer genauer anzusehen. Er ist ist gezeichnet vom Leben. Narben, wie ausgedrückte Zigaretten, die er auf seinem Armen trug, sowie schwarzer Dreck unter seinen langen Fingernägeln und der Schweiß, der von seiner dunklen Stirn hinunter tropfte, ließen diesen Fahrer geheimnisvoll wirken. Alles überdeckt mit einem starken Mentholduft. Diese grüne Paste trug er sich immer wieder unauffällig auf seinen Nacken und hinter die Ohren. Auch das verlief im Minutentakt routiniert ab.
Alles verlief einfach routiniert. Keine Beziehung, kein Danke, kein Bitte, kein Geben und kein Nehmen. Doch Bezahlen, diese Sachlichkeit bleibt erhalten, denn sein Beruf ist Taxifahrer und was davor war, geht keinem etwas an. Vielleicht geht es ihm nur um das Überleben.