Sebastian: Für mich stellt sich die Frage, wie verhalte ich mich dieser Stadt gegenüber. Was für Bilder finde ich, um sie zu beschreiben, beschreiben, um sie mir zu erklären, erklären werde ich sie mir nicht können, so muss ich ein Bild finden, ein Bild, mit dem ich Distanz schaffen kann, nicht aufgefressen zu werden, ein Moloch, aber das beschreibt es nicht mehr, zu harmlos erscheint es mir, Moloch, ein Drache, der alles verschlingende Drache, viel zu poetisch…Cybertrash…ein Begriff, den wir nun schon auf viele, einzelne Elemente, Details, in dieser Stadt immer wieder, ja, fast rhythmisch, in einem Singsang, ja, regelrecht verbrauchen, inflationär, kaputte Stadt. Diese riesige, goldene Buddhastatue, auf irgendeinen Hausdach montiert, an der wir im Taxi vorbeifahren, ein Versuch, auf Menschen beruhigend zu wirken, ein gut gemeinter, doch lächerlicher Versuch, nervöse Menschenmassen hinzuhalten, der große Goldene Buddha aus Polyester, alles Cyberpop…Ein Hotel, irgendein Hotel, keine besonderen Merkmale, die ich jetzt erinnere, nur ein großer Klotz, jedenfalls mit großen Glasfenstern, Cybermonster, schon wieder dieser Ausdruck, sich ein ganzes Gebäude, über den Gehsteig schieben beginnt, um auch gleich die Autos zu verschlingen. Hinter seinen Fenstern erhaschen wir einen kurzen Blick auf gigantische, gewaltige, goldene Kronleuchter. Hardcorekronleuchter, ruft Sutida spontan, ja, Hardcorekronleuchter, die ganze Stadt erscheint mir als ein gigantischer Hardcorekronleuchter, ja, brutal, absurd, golden, ich halte hier an, in meiner Begriffssuche, einfach an.