Sebastian: Warum hassen wir Schaben? Es sind so erfolgreiche Tiere! Diese Art von Insekt existiert weit länger als der Mensch. Wären Schaben nur selten und ihrer Panzer bunt, hätten sie Streifen oder farbige Punkte, seltsame Muster, würden wir sie töten wollen? Jedenfalls beobachtete ich heute morgen eine Schabe, wie sie an meiner sauber gestrichenen, braunen, eierschalenfarbenen Wand, wie tot, festgekrallt war. Ich hatte gehofft, es sei nur ein dunkler Fleck auf der Wand. Tatsächlich lebte sie und wanderte langsam Richtung Schrank. Wäre sie nur ein kleiner Gekko, denn diese kleine Eidechse, hatte an einem frühen Morgen, so entzückend, in mein kleines Zimmer hineingeschaut. Die kleine Echse schlüpfte durch den schmalen Türschlitz hinein und raste sofort wieder hinaus, als ich sie anblickte. Die Kakalake allerdings gehorchte niemanden, also fegte ich sie zur offnen Tür hinaus. Da lag sie nun, auf dem sauber gewischten Fußboden im Hausflur, auf dem Rücken gefallen und konnte sich nicht mehr bewegen. Ihr fester Panzer leuchtete im Sonnenlicht. Der Panzer schimmerte golden. Ich war erstaunt. Das Insekt sah kostbar aus, wäre es nur keine Schabe gewesen. Ich will sie vom Fußboden entfernen und aus dem Fenster werfen, sicher überlebt sie, dachte ich. Bald werden kleine Ameisen kommen und sie angreifen. Aber warum sollte ich mich in die Welt der Insekten einmischen? Ich holte meine schmutzige Wäsche und trug sie zur den Waschmaschinen, die für alle Bewohner unseres Wohnhauses zugänglich sind. Warum ist diese Schabe kein Mensch? Vielleicht ist dort eine Seele gefangen und wartet auf die nächste Inkarnation? Vielleicht hätte ich geholfen. So alleine auf dem Rücken liegend, im weiten, kalten, langen Flur, dort wo hinter vielen, roten Holztüren, Menschen, in kleinen, schönen Wohnungen leben. Sutida aber kehrte sie auf und warf sie aus dem Fenster.