Michael hatte unruhig geschlafen. Er erzählte, er sei mitten aus einem Traum gerissen worden. Willst du mir von deinem Traum erzählen? Ich sah mich an einem unbekannten Ort, in einem kleinen Dorf spazieren gehen, bis ich ein Haus erreichte. Ich öffnete eine sehr alte, laut knarrende Tür. Meine Mutter und mein Vater begrüßten mich herzlich. Sie hatten auf mich gewartet. Herr Texas trat ein. Er begrüßte mich höflich. Er sagte, er sei der Bürgermeister. Viele unbekannte Personen standen vor der Haustür. Meine Verwandtschaft begrüßte mich und fremde, gesichtslose Menschen drängelten sich vor. Herr Texas gab allen Anwesenden Anweisungen. Das alte Haus hatte nur einen Raum. Das Zimmer musste aufgeräumt und die Möbel repariert werden. Um 12:00 Uhr Mittags sollten alle Arbeiten fertig sein. Alle Menschen packten an, räumten so schnell sie konnten auf und strichen das Zimmer grün. Mein Onkel und meine Großmutter sangen alte Volkslieder, die ich nicht kannte. Die Gesichtslosen fingen an zu tanzen und drehten sich dabei im Kreis. Ich freute mich, meinen Onkel in die Arme zu schließen, doch er sprang auf einen Hocker und rief: Wir machen einen Ausflug! Kommt alle auf die Straße! Aber sein Gesicht war blass und er trug einen sehr langen, weißen Bart, den ich bei ihm nicht kannte. Herr Texas rief: Alle mitkommen! Wir folgten dem Bürgermeister und meinem Onkel, doch beide Männer verschmolzen zu einer Person. Die gesichtslosen Menschen lachten! Wir wanderten eine lange Chaussee entlang, bis wir einen grünen See erreichten. Der See schimmerte in der Mittagshitze. Das Licht flirrte, vibrierte, dann blitzte es. Eine seltsame Elektrizität breitete sich über der Wasseroberfläche aus. Die Straße zerbrach in zwei Hälften. Tiefe Schlaglöcher überall! Der Asphalt wölbte sich seltsam. Vielleicht fressen Riesenbakterien die Straße, weil sie Hunger haben, dachte ich und machte mir Sorgen. Vor wenigen Minuten hatte ich viele Autos in der Ferne gesehen, nun stürzten sie in einen Graben. Vor fünf Minuten, bemerkte ich, hatte ich das Autosterben vorhergesehen, jetzt ist es eingetroffen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, denn aus dem Himmel kamen seltsame Geräusche. Doch ich sah nichts, nichts, als eine weiß-graue Wolkendecke. Ich flüchtete, denn ich bekam Angst und rannte in das Haus zurück und verschloss die Tür. Das Zimmer war leer. Alle Möbel waren verschwunden. Von meiner Verwandtschaft keine Spur. Vermutlich hatte ich sie auf dem Weg zum grünen See verloren. Das Surren aus dem Himmel wurde immer lauter, veränderte sich aber allmählich, jetzt hörte ich einen tiefen, vibrierenden Basston. Seltsame, flache Flugkörper erschienen am Himmel. Die fliegenden Scheiben zischten, flogen kreuz und quer, bis alle Wolken aufgewühlt waren und anfingen auseinander zu fließen. Bald waren auch alle Ufos verschwunden. Wolken schoben sich ineinander, mischten sich und plötzlich strahlten sie in verschiedenen Farben! Wolkenberge türmten sich und leuchteten bald nur noch Türkis. Himmelsjade, rief ich! Hinter einer dunklen Wolkenfront verschwanden die farbigen Wolken wieder. Ich beobachtete, wie sich am Himmel ein tief leerer Raum ausbreitete! Als öffnete sich ein Vorhang. Ein unbeschreiblicher Gedanke drängte sich mir auf, der mein Gehirn durcheinander wirbelte: Nichts mehr ist je hier gewesen! In meinem Traum wurde es furchtbar dunkel. Das Nachtschwarz verschlang den Himmel! Ein Gedanke: Die Welt ist ein uferloses Meer! Unsere Erde ist in Gefahr! Die Erde explodiert! Viele Stimmen riefen: Die Erde muss um einen einzigen Zentimeter verschoben werden! Ich hörte Menschen von überall her rufen. Unsichtbare Menschenstimmen redeten durcheinander. Dann riefen die Menschen plötzlich alle gemeinsam: Unser geliebter, alter Planet, wir retten dich! Aber ich stand an einem anderen, fremden Ort, alleine. Ich fühlte eine stille Ruhe in mir aufsteigen und wanderte auf und ab. Dann wachte ich auf.