Sutida: Thailand ist das Land des Lächelns, so steht es in den Reisebüchern geschrieben.
Sobald ich Thailands Boden betrete, werde ich von dem Lächeln der Thailänder verfolgt. Schon am Flughafen bei der Kontrolle, in den öffentlichen Verkehrsmitteln, der Skytrain, U Bahn, in Shoppingsmalls, bei “Seven Eleven”, dem bekannten Spätkauf und ebenso die Dame am Empfang unseres Apartments. Eigentlich eine schöne Art von Begrüßung, denn ein Lächeln steht für etwas Schönes. Und ich ertappe mich selbst, wie ich in diesem Land des Lächelns, mehr lächle. Ich erwieder die Geste selbstverständlich. Sie entspricht auch meiner Lebensphilosophie: Eine freundliche Frage, eine freundliche Antwort.
Zur Erholung reise ich für kurze Zeit auf eine Insel. Eine Insel im Norden von Thailand, die wenig, bis gar nicht touristisch erschlossen ist.
Eines Nachts sitze ich ganz alleine an einem stillen Ort. Ich blicke auf das weite Meer. Ich schließe die Augen und höre nur noch das Meeresrauschen. Ein Moment nach dem ich mich gesehnt habe! Kleine Tränen berühren meine Wangen. Erleichterung. Allein, für mich selbst, erlebe ich bewusst das Gefühl, die gewaltige Schönheit und Kraft der Natur, als ein kleiner Mensch, alleine, auf diesem großen, blauen Planeten zu sein. Meine Gedankengänge entfalten sich, gehen weiter und weiter, führen zu keinem Ende, so erscheint es mir plötzlich, als stehen mir alle Türen im Leben offen und ich bin frei in meinen Entscheidungen! Mit diesem Gefühl von Freiheit, lege ich mich nieder und schaue in das weite Universum mit all seinen Sternen. Der Mond, umgeben von funkelnden Sternen. Und zum ersten mal fällt mir auf, dass ich wirklich auf der anderen Seite der Welt bin. Ein zunehmender Mond, auf dieser Seite der Erde, liegt wagerecht am Himmel. Nicht wie ich es gewohnt bin senkrecht. Mondsichel, Du lächelst mich an!