Sebastian: Während ich die Eingangstür hinter mir schließe, versuche ich die Welt zu vergessen, die draussen war, meine Gedanken. Es ist heiß im Zimmer. Ich schalte die Klimaanlage nicht an. Ich warte. Auf dem Bett liegend, beobachte ich den Steinfußboden: Die kleinen Ameisen. Sie haben wieder ihre Späher ausgesendet. Sie suchen immer etwas. An einem unbekannten Ort stationiert, findet dieses Mikrowesen, die Ameise, eine Untergrundbewegung, den kürzesten Weg zur Nahrungsquelle. Manchmal stelle ich mir vor, wie sie in einer Shoppingmall agieren, ein unsichtbares Heer, das immer breit ist, in dieser sauberen, geordneten Welt, die sich der Mensch geschaffen hat, seinen Wünschen Ausdruck zu verleihen, loszuschlagen. Sie werden ihre Spione aussenden, sobald der Mensch unaufmerksam ist, werden sie ergreifen, was sie verwenden können. Mein Gesicht versinkt im Kopfkissen. Während ich an mein gemaltes Bilder im Atelier denke, ich hoffe, dass mein letzter Eindruck der Komposition, morgen noch gelten wird, verliert sich mein Gedanke. Unser Ausflug kommt mir in den Sinn: Der Nationalpark, der geschützte Urwald, den wir besuchten, der Wasserfall, den wir folgten. Der Urwald, denke ich, ist wie eine Antithese der Stadt Bangkok. Dort wuchern, überlagern sich Formen, die Leben hervorbringen, in Beton. Wir verschwinden darin, tauchen auf, es ist eine chaotische Welt und gefährlich, eine Welt voller Kraft, eine Verdichtung. Erscheinungsformen, wie seltsame Phantasien, die zu einer Wirklichkeit geworden, Ideen, die unser menschliches Bewusstsein hervorgebracht, denken wagt, steigert sich, vielfältig, weiter und höher. Wir Menschen haben den Dschungel verlassen, um uns unseren eigenen zu bauen. Schleppend erhebe ich mich vom Bett und schalte die Klimaanlage ein. Von draußen, der Lärm, durch das Schiebefenster dringt, Geräusche kommen und vergehen in Wellen, mein Bewusstsein müde, meine Welt in einer Sprache, zu einem Traum transformiert, der aufzuarbeiten versucht, was ich nicht verstehe. Bald werden die Kampfhähne schreien, die von den Strassenhändlern gehalten, unter runden, geflochtenen Körben ausgestellt, verkauft werden. Wenn sie krähen, wird wieder ein Morgen anbrechen, ein Tag, hell und leuchtend. Der Mensch muss seinem Gehirn beweisen, er lebt, er schafft sich eine neue, eigene Welt.