Photo: Claudia Schmidtke

Jerusalem

Meine Gedanken sind Lichter.
Im Wind flackern sie.
Irrlichter! Fort!
In einem Labyrinth bin ich gefangen. Wo bin ich stehen geblieben?
Uralte Fragen, woher kommen wir?
Eine ewige Suche in rasenden Gedanken.
Eingebungen, Verwerfungen.
Wo sind die Wunder in der Welt?
Geschützt in meinen Gehirnwindungen.
Strahlende Sonnen.
Menschen beten und knien nieder.
Gott wollen sie folgen. Geheimnisse verstehen.
Steinige Wege wandern, immer weiter gehen, rastlos.

 

Katzen

Schwarze Katzen streunen in der Stadt.
Unter uns Menschen, sind andere Wesen unterwegs?
Die Iris grün-leuchtend. Magie. Scheuchen wir sie auf!
Fressen sie wieder aus Mülltonnen?
Was sind die Katzen für seltsame Geschöpfe.
Ihre Köpfe leicht zur Seite gedreht.
Schurren, fauchen, schleichen und verstecken sich.
Katzen waren eben hier, so lautlos sind sie verschwunden.
Weggehuscht und gesprungen, heimlich geschlichen.
Eine hoffnungsvolle Welt hinter Katzen Augen? Verborgen bleibt sie uns.

 

Grabeskirche

Wenn du mich liebst, musst du sterben können.
In einem Irrgarten bin ich geboren worden.
In einem Kokon erwacht.
Gelaufen bin ich einen dunklen Weg hinab.
Plötzlich im hellen Kerzenschein gestanden.
Niederknien will ich nun.
Dem mächtigen Gott huldigen.
So erschöpft bin ich. Ein Klagelied singen.
Wann kann ich wieder erwachen?
Ein Traum. Das Grab verlassen. Aus dem Schattenreich zurückkehren.
Gedanken in einer heiligen Höhle. Kerzen versprechen Hoffnung. Keine Ewigkeit.